Mittwoch, 22. November 2023

Falsche „Helferitis“ (Co-Abhängigkeit) führt in die Ohnmacht – der Weg zurück in den Fluss des Lebens

Was bedeutet dies? Wir alle – jeder einzelne von uns – trägt eine Weisheit in sich, die ihn durch ALLE Lebenssituationen hindurchmanövrieren kann. Dies musste ich zuerst auf die harte Tour lernen.

Ich war die geborene „Helferitis-Meisterin“. Durch diese Ausrichtung sperrte ich mich selbst unwissentlich in den Keller; ich war mir selbst überhaupt nicht wichtig. Alle anderen, die meinem Herzen nahe waren, waren viel wichtiger für mich.

Ein Beispiel: Ich war einmal in einer Partnerschaft mit einem innerlich sehr verwundeten Menschen. Eine wunderbare Verbindung für eine Helferitis-Meisterin, die ihren Eigenwert nicht kannte. Ich übte mich ab, ihm Ratschläge zu geben, professionelle Hilfe zu suchen. Ich probierte immer wieder, ihn aufzuheitern, Unterstützung anzubieten. Unbewusst auch die Einwilligung zu geben, mich schlecht behandeln zu lassen. Ich redete mir ein, dass er momentan eine sehr schmerzliche Phase hatte und es ihm nicht wirklich bewusst war, was seine Worte und Taten in mir ausrichteten. Somit wurde ich immer mehr ein Schatten meiner selbst. Änderte sich sein emotionaler Zustand durch all meine Bemühungen? Keineswegs. Er suchte keine professionelle Hilfe, noch andere Unterstützung von aussen. Was sich änderte, waren unsere Gefühle füreinander. Sie zerbrachen immer mehr. Schlussendlich wurde mir bewusst, dass wir in einer starken, selbstschädigenden Co-Abhängigkeit gefangen waren. Eine Helferitis-Person, die beschützen/retten wollte und eine verwundete Seele, die in sich selbst gefangen war. War dies eine lebensbejahende Situation, auf inneres Wachstum und Harmonie/Liebe ausgerichtete Partnerschaft?

Unser beider Glück war, dass ich damals eine vierjährige therapeutische Ausbildung begann, wo wir die ersten zwei Jahre in therapeutische Sitzungen gehen mussten, um sich der Prägungen aus der Kindheit, der lebensverneinenden Verhaltensweisen, dem inneren Saboteur, etc. bewusst zu werden, diese zu verändern/transformieren, für ein freieres, erfüllenderes Miteinander.

Was geschah? Zu jener Zeit verlor mein damaliger Partner auch noch seinen Job. Sein ganzes Leben lag in einem Scherbenhaufen. Und ich wollte mich eigentlich von ihm trennen, getraute mich aber nicht, weil er immer wieder mit Selbstmord gedroht hatte. Unser beider Leben lag in dicken Fesseln im Keller.

Der Lichtschein war dann meine Therapeutin. Sie unterstützte mich dabei, die Trennung von ihm zu vollziehen und gab mir Rückhalt. Sie teilte mir mit, dass er ein erwachsener Mann und selbst verantwortlich für sein Leben sei. Wenn er diesem ein Ende setzen wolle, dann sei es seine Entscheidung. Ich könne da nichts machen.

Somit trennte ich mich von ihm. Was danach geschah, war eine so grossartige Entwicklung. Er zog in einen anderen Kanton. Als wir nach ein paar Jahren wieder mal Kontakt hatten, erzählte er mir, dass er damals psychologische Hilfe gesucht hatte und alle seine „Baustellen“ bearbeitete. Er fand einen Job als Manager und hatte sehr viele Leute unter sich. Die Arbeit machte ihm Spass und er widmete sich wieder vermehrt seinen kreativen Arbeiten, die eines Meisters würdig sind. Auch wendete er sich seinen grossen spirituellen Fähigkeiten zu, die ich immer in ihm sah, er aber während unserer gemeinsamen Zeit nicht annehmen konnte.

Somit war die Trennung in einer sehr schwierigen Situation unser beider Glück ...

Vielleicht kann dich meine eigene Geschichte inspirieren, genauer auf deine Verbindungen zu Menschen hinzuschauen.

 

·     Befindest du dich in einer Co-Abhängigkeit?

·     Wo übernimmst du FALSCHE Verantwortung, die eine andere Person hindert, in die EIGENE Kraft/Weisheit zu kommen?

·     Welche Verhaltensweise könntest du ändern, damit eine Situation für alle Beteiligten wieder selbstermächtigender wird?


Es lohnt sich, genauer hinzuschauen und Veränderungen vorzunehmen ...

Daniela Weber

Freitag, 10. November 2023

Wenn die Vorstellung deines Lebens am Zusammenbrechen ist

 

Wir leben in äusserst umwälzenden Zeiten; vieles im Leben ist schwierig geworden, bricht sogar auseinander. Wenn man unsere Zeit nun aus einer Metaebene betrachtet, kann einiges wieder Sinn ergeben.

Wir befinden uns gerade im Übergang von zwei grossen Zeitaltern – vom Fischezeitalter ins Wassermannzeitalter. Jedes Zeitalter hat seine individuellen Themen, an denen die Menschheit weiter wachsen kann. Dies hat nun nichts mit Hokus-Pokus zu tun; beschäftige dich mit der Geschichte und lasse deinen Geist auch über den Tellerrand hinausschauen.

Der Slogan der französischen Revolution war bereits ein Vorreiter auf das Wassermannzeitalter: „Liberté, Egalité, Fraternité“ (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit). Die neuen Trends in der Architektur – Glas, Stahl, kühles Design, etc. – zeigen auch schon den Wassermanngeist im baulichen Sektor.

Es gibt bereits jetzt schon den Trend weg vom Single-Leben hin zum Leben und Wirken in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter, wo man einander unterstützen kann; wo sich jeder mit seinen Fähigkeiten einbringen kann für das Gemeinwohl aller. Wie viele einzelne Personen kämpfen sich heutzutage durch’s Leben, weil sie alleine sind?

Das Wassermann-Zeitalter steht auch für schnelle Veränderungen in allen Bereichen – Wirtschaft – Medizin – Wissenschaft – Kultur, etc.

Weitere Themen sind Weite, Freiheit und Verbundenheit – der neue Zeitgeist wird viele unserer Lebensthemen sehr schnell verändern, was aber schlussendlich immer dem Wachstum jedes Einzelnen und somit schlussendlich der ganzen Menschheit dient.

Sollte die Vorstellung deines Lebens nun am Zusammenbrechen sein: Finde das Vertrauen auf einen grösseren Plan, der deine Seele kennt, deinem Verstand jedoch (noch) nicht zugänglich ist, in deinem Herzen. Oder suche dir eine spirituelle Praxis, die dich durch diese umwälzenden Zeiten bringt. Halte deinen Geist offen, halte nicht an dem fest, was gehen will, was nicht mehr lebbar ist. Übergebe dich dem Geist der Veränderung. So hältst du dein Lebensschiff im stürmischen Meer auf Kurs.

Vor vielen Jahren begegnete ich an einer Veranstaltung im Kloster Rikon einem buddhistischen Meister, der ein grosses Vorbild für mich geworden ist. Er erzählte den Teilnehmern, dass er als Mönch in einem tibetischen Kloster gelebt hatte und auf einen Schlag sein ganzes gewohntes Leben verloren hatte. Er wurde in ein Gefangenenlager verschleppt. Nichts durfte er mitnehmen, auch durfte er seine spirituellen Praktiken nicht mehr ausüben. In seinem Geiste jedoch führte er seine Tara-Praxis weiter. Er meinte, ohne diese Praxis hätte er diese mehr als 20 Jahre in Gefangenschaft nicht überlebt. Von 72 zu seiner Zeit inhaftierten Mönche überlebten die 20 Jahre nur drei. Er schwebte mehrmals in Lebensgefahr, aber er meinte, dass er dank seiner Praxis überlebt hätte.

Als ich ihm damals in Rikon begegnete, erzählte man, dass er ein verwirklichter Meister sei. Ich hörte von einer Kollegin, dass beim Mittagessen mit den Mönchen – die in einem separaten Raum speisten - dieser verwirklichte Meister die anderen Mönche bediente, was denen sehr peinlich war und sie dies eigentlich nicht wollten, da er ja Gast war. Er meinte jedoch, dass dies auch zu seiner spirituellen Praxis gehöre; es helfe, sein Ego tief zu halten. Was für ein wahrer Meister!

Vielleicht hilft dir dieser Beitrag, sollte dein Leben gerade sehr schwierig sein. Versuche Vertrauen in deinem Herzen zu finden, übergebe dich dem grösseren Plan, halte an nichts „Sterbendem“ fest und vielleicht hilft dir eine spirituelle Praxis, Gespräche mit anderen. Vielleicht findest du Unterstützung in einem Buch/Literatur, in der Natur, wo auch immer.

Lass dich von deiner inneren Weisheit führen ...

Daniela Weber