Sonntag, 29. Oktober 2023

Wie ein Latte-Macchiato-Cake zu einem „Hexenkuchen“ mutierte (Fortsetzung zum Blog „Die Pflanzen als unsere Verbündeten, Heiler und Weisen?“)

 

Gestern Nachmittag hatte ich das Seminar „Keltische Baum Rituale“ geplant. Am Morgen desselben Tages wollte ich noch einen Kuchen für die Teilnehmer backen.

Über die letzten Wochen hatte ich mich mit der Mythologie, Heilkunde und Lehren des Holunders beschäftigt. Nun ist es so in meinem Leben: Wann immer eine neue Lehre in mir eine gewisse Resonanz auslöst, werde ich vom Leben relativ schnell daraufhin geprüft, ob ich diese Lehre nur auf geistiger Ebene lebendig halte, oder ob ich sie tatsächlich auch im Leben um- und einsetze.

Was ist deshalb gestern Morgen geschehen? Beim Zusammenführen der Kuchenzutaten öffnete ich die Crème fraîche und machte mir sofort Gedanken über die grünen Punkte, die eigentlich nicht hätten dort sein sollen. War der Sauerrahm wohl hinüber, obwohl ich ihn erst vor zwei Tagen gekauft hatte?

Als ich mir den Becher genauer anschaute, las ich: Crème fraîche mit Kräuter. Na bravo! Eigentlich hätte es die „Nature-Variante“ sein sollen. Hm, Thymian oder Rosmarin und ein wenig Salz könnten zu Schokolade passen. Also las ich die Zutatenliste durch. Hervorragend!! Nebst Salz, verschiedenen Kräutern enthielt die Crème fraîche auch noch ZWIEBELN und SENF! Diese Kombination konnte ich mir in einem süssen Kuchen wahrlich nicht vorstellen.

Mein innerer Perfektionist war natürlich sofort zur Stelle und sagte nur ein Wort: „Wegschmeissen.“ Dies eine Wort kreierte einen gedanklichen Tumult in mir. Ich hatte den Teilnehmern Tee UND Kuchen versprochen. Um zu warten, bis die Läden öffneten und dann eine Crème fraîche nature zu besorgen, dann die Kuchen-Prozedur nochmals von vorne zu starten, dazu fehlte mir die Zeit.

Da kam eine Lehre des Holunders in meinen Sinn: „Nur wer seine Sichtweise ändert und einen anderen Standpunkt findet, kann das Denken in Schwarz-Weiss-Kategorien aufgeben und eine neue Ganzheit entdecken.“

Also entschied ich mich, den Kuchen mit den Zwiebeln und dem Senf zu backen und ihn in „Hexenkuchen“ umzubenennen. In drei Tagen wäre eh Samhain/Halloween, somit würde der Kuchen ins Zeitgeschehen passen. Ich würde den Seminarteilnehmern einfach erzählen, dass mir bei der Zubereitung des Kuchens ein Malheur passiert sei und ich ihn deshalb umtaufen musste.

Wie sich die Geschmäcker jedoch im alchemistischen Prozess des Ofens entfalten würden, daran mochte ich nicht denken – besonders nicht an die Zwiebeln und den Senf. Mein innerer Kritiker meldete sich nochmals zu Wort und meinte, ich könne den Kuchen nach dem Backen anschneiden und ihn vorerst probieren, dann entscheiden, ob ich ihn mitnehmen wollte. Zeit, schnell einen anderen Kuchen in der Migros zu kaufen, würde mir noch zur Verfügung stehen.

Ich entschied mich jedoch, mutig den Kuchen vorher nicht anzuschneiden – schliesslich war er ja jetzt ein Hexenkuchen geworden und ein solcher darf schon etwas seltsam schmecken. Aber ich würde doch noch einen anderen Kuchen kaufen, sollte der Hexenkuchen komplett ungeniessbar sein. Schliesslich hatte ich einen Kuchen den Teilnehmern versprochen.

Als dann der Abschluss des Seminars mit Tee und Kuchen kam, teilte ich den Teilnehmern mit, dass mir am Morgen ein Malheur passiert sei, ich jetzt aber auf ihr Feedback gespannt sei. Alle wollten ein Stück probieren, die Neugierde und Offenheit überwiegte, trotz der neuen Benennung. Hm, sie fanden ihn interessant und suchten nach den Zutaten, die eigentlich nicht im Kuchen hätten sein sollen; konnten sie jedoch nicht erraten. Als ich ihnen dann berichtete, dass ich die falsche Crème fraîche gekauft hatte, nämlich jene mit Kräutern, konnten sie die Zwiebeln im Kuchen herausschmecken. Aber befanden ihn trotzdem als fein und liessen den gekauften Kuchen in seiner Verpackung. Eine Teilnehmerin sagte sogar, dass sie, wenn ihr ein Malheur beim Kuchenbacken passieren täte an mich denken würde, und dann den Kuchen auch in „Hexenkuchen“ umbenennen täte und ihn den Gästen ebenso servieren täte.

Wie weise die Lehren der Natur doch sind ...

 

Freitag, 27. Oktober 2023

Die Pflanzen als unsere Verbündeten, Heiler und Weisen?

 Wer sich tiefer mit Pflanzen befasst, wird sich irgendwann bewusst, dass Pflanzen mehr sind, als nur ein Verbund von Pflanzenzellen, die Licht und Wasser benötigen und nach einer gewissen Zeit wieder verwelken, absterben, verrotten.

Unsere Vorfahren hatten sich ein unermesslich grosses und vielfältiges Heilwissen über die Jahrtausende angeeignet, welches in der modernen, sogenannt aufgeklärten Welt immer mehr an Beachtung verlor.

Aber das alte Pflanzenwissen kommt langsam wieder vermehrt ins Gedächtnis der neuzeitlichen Menschen, die ihren Geist vom Herkömmlichen in andere Wissensgebiete ausdehnen.

Die jahrtausendealten bekannten grossen Medizinsysteme, wie Ayurveda, traditionelle tibetische und chinesische Medizin haben dieses Wissen nie verlassen und die Pflanzenheillehre in die Moderne weitergetragen.

Auch in unserem westlichen Kulturkreis besinnen sich immer mehr Leute auf die alte Heillehre ihrer Vorfahren. Und sie ist so mannigfaltig!

Als ich mich auf meine Seminarreihe der modernisierten keltischen Baum-Rituale vorbereitete, wurde der Holunder zu meinem Lehrer. Welche Fülle an Weisheiten diese sehr alte Pflanzengattung (Ausgrabungen in der Schweiz haben gekochte Holderbeeren aus der Steinzeit ans Licht gebracht) doch zu übermitteln hat!

Nebst seiner vielfältigen Heilweise kann uns der Holunder auch im Bewusstseins-Wachstum unterstützen. Der Holunder ist in seiner Wesenheit sehr gegensätzlich:

  • Nach oben strebende (dem Licht entgegen) weisse Blüten, die wie kleine Sterne aussehen.
  • Nach unten (der Erde entgegen) hängende, dunkelviolette bis schwarze Beeren.
  • Rohe Beeren sind leicht giftig, gekocht jedoch sehr gesundheitsfördernd.
  • Die grauen Äste sind aussen sehr rau und borkig, innen jedoch weiss und sehr weich.

Was kann uns dies lehren? Nur wenn du deine Sichtweise änderst und einen anderen Standpunkt einnimmst, kannst du dein Denken in „Schwarz-Weiss-Kategorien“ aufgeben und in eine ganzheitlichere Bewusstwerdung eintreten. Vielleicht verschwindet dann dein Problem, indem sich andere Lösungsansätze zeigen können.

Dies ist nur ein kleiner Einblick in die Weisheit von Pflanzen. Es lohnt sich, sich tiefer mit ihnen zu beschäftigen ...

In den nächsten 12 Monaten gebe ich Seminare über keltisches Baumwissen, wo wir tiefer in deren Mythologie, Heilweisen, eintauchen und das überlieferte Wissen für das Wachstum unseres Bewusstseins anhand Meditationen und anderen Aktivitäten nutzbar machen.

Bei Interesse findest du weitere Informationen auf meiner Webseite danielaweber.ch (unter Aktuell).

Samstag, 21. Oktober 2023

Meine Gedanken zu Seelenverträgen und den verschiedenen Wachstumsorten

 

Wenn ich so mein Leben rückblickend betrachte und mich aus dem Gefäss des Menschseins mit stark begrenzter Sichtweise heraushebe, um eine etwas grössere Sicht auf verschiedene vergangene Situationen zu kriegen, kann ich mich nur bei allen Personen bedanken, die meinen Weg gekreuzt haben. Die mein Herz erfreuten und mich zum Lachen brachten, die mir jedoch auch Tränen entlockt haben und mich teils in grosse, schmerzhafte Prozesse geschmissen haben.

Ich hatte ein paar Seelenverträge mit Narzissten, die mich über viele Jahre Tiefgründiges lehren wollten, was ich aber nur nach langer Zeit erst erkennen konnte: die Liebe zu mir selbst, die meinen eigenen Wert soweit stärkte, dass ich die Hilfe der Narzissten nicht mehr benötigte.

Je nach eigenen Themen, die in diesem Leben angeschaut und in Stärke gewandelt werden möchten, triffst du auf bestimmte Menschen, die dir den Spiegel vor die Nase halten, damit du Deins erkennen und daran weiter wachsen kannst.

Es geht im Leben unter anderem um inneres Wachstum, um Verfeinerung des Bewusstseins, um Veredlung der Seele. Menschen, mit denen du auf Seelenebene eine Abmachung für dieses Leben getroffen hast, stellen sich dir zur Verfügung. Oft ist gemeinsames Wachstum/Erkennen der verdeckten Potentiale möglich. Wenn nicht, wird ein neuer Mensch in dein Leben treten – vielleicht mit einer weiteren „Arschkarte“ – und dich triggern, emotional herausfordern, bis du erkannt hast, um was es bei dir in der Tiefe wirklich geht.

Es ist sehr einfach, den Finger auf die andere Person zu lenken und im Groll oder im Schmerz zu versinken. Aber wenn du zurück zu dir kommst, dich ganz nach Innen wendest und versuchst, den verletzten Anteil in dir zu suchen, welches Thema dort verborgen liegt, kannst du den Schatz der Erkenntnis ins Bewusstsein heben, daran wachsen, neue Verhaltensweisen etablieren und somit andere Situationen anziehen. Du wirst dich dann weniger in Dramen vorfinden und dich vielleicht leichter durchs Leben manövrieren. Aber alles hat seine Zeit ...

Viele fühlen sich auch fremd in ihren Ursprungsfamilien, nicht wirklich zugehörig. Sie fühlen sich von der Familie abgewiesen, nicht erkannt, nicht wirklich angenommen in ihrem „Sosein“ und nicht bedingungslos geliebt.

Indes liegt auch hier ein grosser Segen darin. Dies wurde auf der Seelenebene so vereinbart. Vielleicht hast du die Rolle übernommen, andere Wege aufzuzeigen; alte Familienmuster zu sprengen. Und sie können dir helfen, stärker in deine Kraft zu kommen, indem du dir treu bleibst und deinen eigenen, anderen Weg weiter verfolgst.

Ich habe auch schon bemerkt, dass es Arbeitsorte gibt, wo die meisten Angestellten wie moderne Sklaven gehalten werden, unter grossem Arbeitsdruck stehen für eine tiefe Bezahlung, wo Machtspiele und Manipulation über althergebrachten Werten stehen.

Und doch braucht es für das Lernen und das Wachstum der Seele auch solche Orte. Wie ich festgestellt habe, befinden sich viele gutmütige Menschen mit einem Hang zum Perfektionismus an solchen Orten und harren dort aus. Was dort gelernt werden kann, ist möglicherweise die Stärkung des Selbstwertes, das Erkennen, dass jeder Mensch noch andere Fähigkeiten in sich trägt, die, wenn sie Raum kriegen, auch gelebt werden können.

Schlussendlich kann es helfen, das Leben als ein riesiges Schulgelände zu sehen. Wir alle haben unsere Themen und benötigen die entsprechenden Spiegel (Schulungsorte, Menschen, Tiere, Pflanzen), um sie erkennen zu können, damit sie gelöst und transformiert werden können.

Die Erde ist ein Schulungsplanet. Die Seele möchte das Leben hier auf der Erde emotional erfahren in all den unzähligen Schattierungen und Farben. Es ist wirklich ein grosses Privileg, als Seele in einem Körper inkarniert zu sein. Auch wenn man in der sehr begrenzten menschlichen Wahrnehmung dies nicht immer so annehmen kann.

Vielleicht kann dieser Blogbeitrag etwas helfen, wenn man sich in einer festgefahrenen Situation befindet und emotional gerade stark herausgefordert wird.

Weitere Tipps findest du auch auf meiner Webseite: danielaweber.ch