Mittwoch, 28. Februar 2024

Was machen, wenn eine Welle der Wut und des Schmerzes dich nichts ahnend trifft?

Wir alle kennen Situationen mit unseren Liebsten, Nahestehenden oder Fremden, wo Kommunikation zu Missverständnissen führen kann. Und wenn dann über längere Zeit aufgestauter Schmerz hochquillt, kann er sich mit Wut vermischen und eine stark entladende Energie annehmen.

Sollte diese Energie dich treffen, habe ich die Erfahrung gemacht, den verbalen Schmerz- und Wutausbruch bei der anderen Person einfach mal zuzulassen; die Person ausreden zu lassen, damit die gestaute Energie sich entladen kann. Dabei ist jedoch eine starke Abgrenzung vonnöten, denn vielleicht fliegen dir Wörter um die Ohren, die nicht unbedingt schön anzuhören sind. Aus einer Wut und Schmerz heraus werden oft Worte ausgesprochen, die in einem emotional ruhigen Zustand nicht über die Lippen kämen. Also benötigt man eine starke innere Haltung, damit die Energie der Worte dich nicht wie Messer treffen.

Natürlich ist eine starke Abgrenzung nicht immer möglich, besonders, wenn dir nahestehende Personen verletzende Worte um die Ohren klatschen. Dann schaue zuerst gut zu dir, nimm Kontakt mit deinem verletzten inneren Kind auf und erlöse den Schmerz in dir; gehe nicht in die Opferhaltung und in die Schuldzuweisung. Die andere Person hat aus einer tiefen Verletzung heraus reagiert und vielleicht hast du nur das Fass zum Überlaufen gebracht. Oft hat die Ursache des Schmerzes ihre Wurzeln in anderen Situationen, die in vielen Fällen in die Kindheit münden.

Oftmals ist ein anschliessendes, konstruktives Gespräch nicht möglich, da sich die Emotionen zuerst beruhigen müssen. In dieser Zeit kannst du über das Gesprochene nachdenken und dich fragen, wo dein Part in dieser Situation ist, damit Veränderungen vorgenommen werden können. Zu einem späteren Zeitpunkt kann man dann gemeinsam die Situation zusammen reflektieren.

Sollte ein weiteres Gespräch mit gemeinsamer Reflektion in ruhigem, emotionalem Zustand jedoch nicht möglich sein, dann hilft vielleicht folgendes – was ich, je nach Situation und Person, hin und wieder mache, wenn ich keine Gelegenheit für ein klärendes Gespräch erhalte:

Ich sende der betreffenden Person Herzenergie und gehe in Kontakt mit dem Höheren Selbst der Person. Dann spreche ich von meiner Warte aus; ich entschuldige mich, wenn ich die Person zu wenig gesehen oder gespürt habe und ich spreche alles aus, was wichtig für mich ist; ohne in die Verurteilung zu gehen, das ist ganz wichtig. Ein Hoʻoponopono kann dabei helfen. Das Ho’oponopono ist ein altes hawaiianisches Vergebungsritual, das von den Kahunas (Schamanen) angewandt und überliefert wurde. Heute ist es eine anerkannte Therapie in den USA. Auch eine Familienaufstellung mit einem Systembrett kann ein geeignetes Hilfsmittel sein.

Wir alle haben Bedürfnisse, Wünsche und vieles weitere, was wir aber oft nicht kommunizieren, bis sich dann alles aufstaut und es dann zur Entladung kommt.

Deshalb, sprich an, was dir auf dem Herzen liegt, warte nicht, bis sich die Emotionen von dir nicht mehr führen lassen, und übe dich in konstruktiver Kommunikation. Dies kann helfen, dass es nicht immer zu emotionalen Entladungen kommen muss.

Aber eben, wir sind alles Menschen und je nach Situation fällt es leichter oder eben nicht. Das Gute daran ist: Wir kriegen immer wieder neue Situationen zum lernen ...


www.danielaweber.ch


  

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